Die Zahl der internationalen Studierenden, die ihr Studium in Deutschland abbrechen, ist hoch: Rund 40 Prozent der internationalen Bachelorstudierenden beenden ihr Studium vorzeitig. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und viele Studierende zögern, sich Hilfe zu holen – oft bedingt durch kulturelle und sprachliche Barrieren. Interkulturelle Kompetenzen spielen daher eine immer größere Rolle in der Beratung dieser Zielgruppe. Sie helfen dabei, Missverständnisse zu vermeiden, Vertrauen aufzubauen und effektiv auf individuelle Herausforderungen einzugehen.
Die zweistündige, digitale Fachveranstaltung „Interkulturelle (Beratungs-)Kompetenzen“ am 23.10.2024 gab 34 Beratenden aus dem Queraufstieg-Projektgebiet die Möglichkeit, einen genaueren Blick auf dieses Thema zu werfen.
Dem Input „Die Bedeutung interkultureller Beratungskompetenzen“ von Anna Maria Engel und Kim Kristin Terkuhlen (Trainerinnen der Weiterbildung Interkulturelle:r Trainer:in der Universität Osnabrück) folgten die Workshops „Brüche und Brücken in der interkulturellen Kommunikation“ von Katharina Lübstorf (Projektkoordinatorin im Career Service der Universität Potsdam für internationale Studierende und Diversity-Trainerin) sowie „Werte in der Beratung“ von Kim Kristin Terkuhlen.
Die „Take Home-Messages“ aus den beiden Workshops lauteten:
- Wir kommunizieren auf mehreren Ebenen und können durch offene Kommunikation Probleme lösen und Erwartungen klar machen.
- Interkulturalität in der Beratungspraxis ist anspruchsvoll und erfolgt nicht immer ohne Reibung. Durch Offenheit in der Kommunikation ist es aber möglich damit umzugehen.
- Menschen bringen unterschiedliche Werte mit, an denen sie ihr Leben und ihr Verhalten ausrichten.
- Diese sind weder gut noch schlecht.
- Die eigenen Werte und Bewertungskriterien zu kennen hilft uns, offen für Problemstellungen und Lösungswege Ratsuchender zu sein.
Anhand des Fachvortrages und dem Austausch innerhalb der interaktiven Workshops konnten die Beratenden wertvolle Impulse für ihre tägliche Arbeit mitnehmen.