Das Team vom Beratungsnetzwerk Queraufstieg blickt auf eine erfolgreiche Fachtagung unter dem Titel „Ob Ausstieg, Umstieg oder Fortsetzung – Studierende mit starken Netzwerken begleiten“ mit zahlreichen bereichernden Impulsen und spannenden Erkenntnissen zurück. Höchste Zeit die Tagung Revue passieren zu lassen und die wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen. Eine vollständige Dokumentation sowie Zugang zu Materialien finden Sie untenstehend.
Starkes Programm für starke Beratung
Zum Start in die Fachtagung begrüßte Susanne Kretschmer (f-bb), die Teilnehmenden mit einer kurzen Anekdote zum Queraufstieg, die die Hauptziele des Beratungsnetzwerks – Entstigmatisierung, Transparenz und Information – hervorhob.
Mithilfe eines Interviews gaben die Projektleiterinnen des Beratungsnetzwerks Sabrina Anastasio (f-bb) und Sarah Rögner (MA&T), die später auch durch das Programm führten, einen Einblick in die Arbeit von Queraufstieg.
Es folgte ein Grußwort von Dr. Catrin Hannken (BMBF), die die Einzigartigkeit und die Relevanz des Verbundprojekts sowie die Bedeutung der vertieften Beratung würdigte. Den ersten Fachbeitrag lieferte Dr. Martina Kroher (DZHW), die sich in ihrer Forschung verstärkt mit der Abbruchintention von Studierenden auseinandersetzt und so eine wissenschaftliche Einordnung des Phänomens Studienabbruch bieten konnte.
Unter der Moderation von Dr. Barbara Kiepenheuer-Drechsler (f-bb) diskutierten Margrit Zauner (SenASGIVA Berlin), Dr. Katrin Rothländer (MWAE Brandenburg), Dr. Kristin Körner, (MS Sachsen-Anhalt), Melanie Walter (MK Niedersachsen) und Dr. Martina Kroher (DZHW) zu Vorteilen und Hürden der Gewährleistung von Bildungsdurchlässigkeit durch starke Netzwerke.
Zum Start ins Nachmittagsprogramm hörten wir einen Vortrag zum Thema qualitative Zielgruppenbefragung zum Studienabbruch von Dr. Teresa Stang und Dr. Jana Scheunemann (beide f-bb), der die Bedeutung von Beratung beim Queraufstieg hervorhob. Anschließend waren die Teilnehmenden dazu eingeladen, sich einem von vier parallellaufenden Foren anzuschließen.
Für ein abwechslungsreiches Angebot: Die Foren
In Forum 1 widmeten wir uns der Frage, wie wir die Zielgruppe erreichen können. Susanne Dettmann (TH Wildau) hat eine ganz eigene Methode gefunden die Studierenden anzusprechen. Anstatt ganz pauschal eine offene Sprechstunde anzubieten, verknappt sie das Beratungsangebot künstlich. Ihr Coup: Mit spezifischen Thementagen wie dem Tag der Prüfungsangst, schnürt sie passgenaue Angebote. Ein Erfolg, denn die Thementage werden von den Studierenden sehr gut angenommen.
Das Forum 2 setzte ein starkes Plädoyer dafür, dass gute Beratung durch starke Netzwerke noch besser wird. Kirsten Mantho (Arbeitsagentur Potsdam) berichtete vom Runden Tisch Brandenburg und legte eindrücklich dar, welche positiven Synergien aus einem starken Netzwerk entstehen können.
In Forum 3 diskutierten die Teilnehmenden unter der Leitung von Dr. Roya Moghaddam (f-bb) und Sarah Rögner (MA&T) an drei Thementischen in drei Runden zur Beratungspraxis bei Studienzweifel oder -abbruch von Langzeitstudierenden, von ausländischen Studierenden und von Studierenden mit psychischen Belastungen. Dabei konnten alle Teilnehmer*innen ihre Beratungserfahrung einbringen und sich mit anderen Akteur*innen austauschen.
In Forum 4 ging es an die Substanz: Nach einem Impulsvortrag zu Selbstschutz und Resilienz von Dipl.-Psych. Nicole Scheibner (EO Institut) nutzten die Teilnehmenden die Chance, sich in vertraulicher Runde über Belastungen im Arbeitsalltag sowie Lösungsansätze für Stressmomente auszutauschen.
Abschluss und Dank
Zurück im Plenum gab uns Dr. Theresa Wand (TU Freiberg) eine Einführung zum Methodenkoffer von Quickstart Sachsen +, einem Beratungs- und Coachinginstrumentarium für Studienzweifelnde und -abbrechende mit psychischen Belastungen und einem besonders hohen Orientierungsbedarf.
Abgerundet wurde das Programm von einem Gallery Walk mit einer Auswahl an Beispielen guter Praxis aus dem Netzwerk, der den ganzen Tag zugänglich war.
Abschließend bleibt vor allem eine wichtige Erkenntnis: Es führen mehrere Wege in eine zufriedene Beruflichkeit. Damit junge Menschen ihre Möglichkeiten kennen, braucht es gute Beratung und die profitiert von einem starken Netzwerk. Um dieses Netzwerk mit Leben zu füllen, arbeitet das Queraufstieg-Team täglich an der Aufbereitung von Anregungen, an Möglichkeiten für Austausch und an der Entstigmatisierung des Studienabbruchs. Hinter der Marke Queraufstieg steht ein engagiertes Team, das sich aus den Verbundpartner*innen Forschungsinstitut Betriebliche Bildung und MA&T zusammensetzt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Speaker*innen und Teilnehmenden und freuen uns schon jetzt darauf, Sie bald wieder auf einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Die Videoaufzeichnung zur Veranstaltung finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.